Großangelegte Feuerwehrübung am Flughafen Münster-Osnabrück – Feuerwehren aus dem Kreis Steinfurt trainieren den Ernstfall

Greven / Kreis Steinfurt Am Samstag, den 8. November 2025, nahmen zahlreiche Feuerwehren aus dem Kreis Steinfurt an einer groß angelegten Notfallübung am Flughafen Münster/Osnabrück (FMO) teil. Die Übung ist Bestandteil der vorgeschriebenen Sicherheitsanforderungen internationaler Flughäfen und erfolgt in regelmäßigen Abständen, ohne den Flugbetrieb zu beeinträchtigen. Für die Rettungskräfte bot der Tag ein intensives, realitätsnahes und anspruchsvolles Einsatzszenario – und zugleich wertvolle Einblicke in die Zusammenarbeit mit der Flughafenfeuerwehr, den Krisenstäben und den zahlreichen Hilfsorganisationen.

Aus Sicht der beteiligten Feuerwehren stellte das Übungsszenario eine herausfordernde Lage dar: Ein Passagierflugzeug mit 50 Personen an Bord schlägt rund 400 Meter vor der Start- und Landebahn auf. Mehrere Verletzte, Vermisste und auch Todesopfer werden gemeldet. Um eine möglichst realistische Einsatzsituation zu simulieren, kamen über 90 Statisten sowie professionelle Krisenmanagement-Beauftragte zum Einsatz. Während die Feuerwehrkräfte an der Einsatzstelle agierten, wurden parallel auch die internen Abläufe der Krisenstäbe sowie die Betreuung von Betroffenen realitätsnah geübt.

Mehr als 600 Einsatzkräfte von Feuerwehren, Rettungsdiensten und Hilfsorganisationen aus den umliegenden Städten und Gemeinden beteiligten sich aktiv an der Übung. Aus Feuerwehrsicht standen folgende Schwerpunkte im Mittelpunkt: Menschenrettung, Brandbekämpfung, Abschnittsbildung und Führungsstrukturen im Großschadensfall, Koordination mit der Flughafenfeuerwehr und dem Flughafen-Krisenstab, Einsatzstellenkommunikation und die Zusammenarbeit mit Rettungsdienst und psychosozialer Betreuung.

Die Einsatzkräfte konnten ihre taktischen Abläufe, die Organisation der Einsatzabschnitte und die interdisziplinäre Zusammenarbeit praxisnah testen und weiterentwickeln. Neben den Tätigkeiten an der Unfallstelle wurde auch „hinter den Kulissen“ intensiv geübt. Für die Feuerwehrkräfte bot dies die Möglichkeit, die Zusammenarbeit mit dem Stab der Einsatzleitung des Kreises Steinfurt, der IuK-Gruppe des Kreises, den Krisenstäben des Flughafens und den organisatorischen Leitungen von Rettungsdienst und Hilfsorganisationen realitätsnah zu erleben.

Die geprobten Abläufe reichten vom Betrieb eines Bereitstellungsraums über die Dokumentation bis hin zur Abstimmung taktischer Entscheidungen mit verschiedenen Führungsebenen. Erste Rückmeldung der beteiligten Feuerwehrleitungen fiel positiv aus. Gleichzeitig bildet die Übung den Auftakt für eine detaillierte Nachanalyse, die in den folgenden Wochen erfolgt. Diese soll den Feuerwehren und allen weiteren Organisationen helfen, Abläufe weiter zu optimieren und die Einsatzbereitschaft für den Ernstfall weiter zu stärken.

Internationale Flughäfen sind verpflichtet, regelmäßige Notfallübungen durchzuführen. Grundlage dafür sind die Vorgaben der International Civil Aviation Organization (ICAO) sowie die Anforderungen der EASA. Diese sollen sicherstellen, dass alle eingesetzten Organisationen – vom Flughafenteam bis zu den kommunalen Feuerwehren – auf komplexe Schadenslagen vorbereitet sind. -fm-