Emsdetten / Meppen Seit einer Woche ist der Wasserförderzug NRW RP Münster, der von der Freiwilligen Feuerwehr Emsdetten gestellt wird, beim Moorbrand in Meppen (Landkreis Emsland) im Einsatz. Hier breitet sich das unterirdische Feuer auf dem Gelände der bundeswehreigen Wehrtechnischen Dienststelle WTD 91 immer weiter aus, aktuell ist eine Fläche von ca. acht Quadratkilometern betroffen. Die Kameraden aus dem Kreis Steinfurt wurden nach einem Ersuchen der Bundeswehr in Marsch gesetzt.
Mit ihrer Hochleistungspumpe bildet die Feuerwehr Emsdetten unter Führung des Technischen Hilfswerks eine Wasserförderstrecke von einem Seitenkanal auf das Schießplatzgelände. Neben dem HFS-Modul aus NRW ist hier auch die Feuerwehr Emden und Hannover mit weiteren HFS-Modulen im Einsatz. Rund 3.500 Liter Wasser werden in der Minute gefördert. Für den Aufbau in Meppen waren zwölf Kameraden eingesetzt. Derzeit wird das Modul ständig von drei Kameraden in 24 Stunden-Schichten betrieben. Unterstützung bekommen die Kameraden derzeit von den fünf weiteren Einheiten des Wasserförderzug NRW, die Personal nach Meppen entsenden um Einsatzerfahrungen zu sammeln.
Die Feuerwehr Emsdetten hat rund 40 freiwillige Kräfte, die diese zusätzliche Sonderaufgabe in der Feuerwehr übernommen haben, geschult. Es wurden Fahrerschulungen und Einweisungen in das Fahrgestell und in den Abrollbehälter durchgeführt. Die Kameraden aus Emsdetten verfügen mittlerweile über zahlreiche Einsatzerfahrungen. Sechsmal war der Wasserförderzug bestehend aus ELW, WLF32 mit AB-HFS, GW-L2, MTF schon im Einsatz. Der Kreis Steinfurt hat den Kameraden einen zusätzlichen Abrollbehälter als mobilen „Aufenthaltsraum“ zur Verfügung gestellt.
Das System Wasserförderzug NRW
Das 2016 etablierte System des „Wasserförderzug NRW“ dient zur Sicherstellung und weiteren Optimierung der landesweiten Gefahrenabwehr bei Großeinsatzlagen und Katastrophen. Konkret bedeutet dies, dass insgesamt sechs für die überörtliche und landesweite Hilfe erforderliche Spezialfahrzeuge Wechsellader (WLF32) mit Abrollbehälter (AB-HFS) beschafft wurden. Ergänzende Gerätewagen Logistik 2 (GW-L2) mit drei Überschwemmungspumpen (Flood-Modul) mit einer Förderleistung von insgesamt 50 – 60.000 l/min wurden zusätzlich beschafft.
Jedem Regierungsbezirk (NRW) wurde jeweils ein Spezialfahrzeug mit Abrollbehälter (32.000 kg) und ein GW-L2 (18.000 kg) zur Verfügung gestellt. Jeweils ein weiteres Fahrzeug wird zu Ausbildungszwecken und als Tausch- und/oder Reservefahrzeug am Institut der Feuerwehr Nordrhein-Westfalen (IdF NRW) in Münster vorgehalten, die ebenfalls im Bedarfsfall alarmiert werden können. Die weiteren Standorte der Wasserförderzüge in NRW sind Regierungsbezirk Arnsberg – Kreis Olpe (Stadt Olpe), Regierungsbezirk Detmold – Kreis Paderborn (Kreisfeuerwehrzentrale Büren), Regierungsbezirk Düsseldorf – Kreis Kleve (Stadt Emmerich), Regierungsbezirk Köln – Kreis Euskirchen (Stadt Euskirchen) sowie am IdF NRW (Institut der Feuerwehr – NRW)
Text und Bilder von Frank Muhmann